Oftmals wurde Kalterherberg in der Vergangenheit als Beispiel für ein Dorf mit Zukunftssorgen herangezogen, um die Problematik des demografischen Wandels deutlich zu machen. In der Tat: Die Einwohnerzahlen sind rückläufig, die Leerstände häufen sich, und Immobilienmakler finden ein reichhaltiges Betätigungsfeld vor. Ist aber die Prognose für die Zukunft wirklich so negativ?
Die Bewohner sehen das Thema gelassener, wissen die doch um die Qualitäten ihres Heimatdorfes. Vor Ort sieht man vor allem die Chancen, die der Tourismus für Kalterherberg in Zukunft bereit hält. Dessen Potential erkannten auch die Initiatoren des Dorfentwicklungsplans, der der touristischen Weiterentwicklung einen hohen Stellenwert einräumt.
„Sehr förderlich“
„Mit dem kürzlich offiziell eröffneten Vennradweg, der Kalterherberg an der Stelle des ehemaligen Bahnhofs tangiert, ist ein Schritt in Richtung dieser Weiterentwicklung erfolgt“, erläutert Ortsvorsteher Norbert Rader.
Und wenn man an einem Wochenende bei strahlendem Sonnenschein einmal die Grenze zum belgischen Dorf Küchelscheid aufsucht, sieht man, dass hier viel Leben herrscht.
Auf dem Vennbahnradweg wimmelt es nur so von Radfahrern im Sportdress oder aber Familien und Paaren, die entspannt radelnd einfach nur das schöne Wetter oder die Natur genießen.
Martin Christen aus Kelmis, der am Wochenende mit seiner Frau auf dem Vennbahnradweg die deutsche Eifel erkundete, zeigt sich begeistert von diesem grenzüberschreitenden Projekt. Zwar seien sie nicht hoch nach Kalterherberg gefahren, jedoch sei der Radweg sicherlich „sehr förderlich“ für das Dorf und beim nächsten Mal sei ein Besuch des Ortes selbst nicht auszuschließen.
By/ Aachener